Forrester
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Hierbei handelt es sich um die fernen Nachkommen der bei der großen Auswanderungswelle der Sunabarer in die Alte Welt Zurückgebliebenen. Sie sind zwar mit den Ranabarern der heutigen Zeit weitläufig verwandt, unterscheiden sich jedoch von diesen schon rein äußerlich und erst recht kulturell. Während der Zeit der Finsternis, so sagt man, mußte dieses Volk um zu Überleben eine Art von Symbiose mit dem Spirit des großen Waldes eingehen, der die Forester daraufhin vor allen Unbillen schützte und noch schützt.
Im Gegenzug hierzu haben die Forester die Aufgabe übernommen, die vor der Ankunft der intelligenten Rassen alleine den Wölfen zufiel - und vor der Ankunft der Tiere den Walkern, den sagenumwobenen laufenden Bäumen des großen Waldes. Sie schützen den Wald gegen jeglichen Raubbau und halten seine Population stark und gesund, indem sie die Schwachen und Kranken aussondern und nur die Starken überleben lassen. Von ihnen sagt man, daß sie Krankheit und Tod riechen können, aber auch, daß sie durch einen Blick feststellen können, ob der Tod am zurückweichen ist.
Der durchschnittliche Forester hat eine Körpergröße von ungefähr einer height, schwarze oder weiße Haare und eine blasse, bläuliche Hautfarbe. Die Frauen der Forester sind zumeist etwa einen Kopf kleiner als die Männer, aber nicht weniger zäh und ausdauernd als diese. Zwar kann man im allgemeinen einen Forester nicht als sehr stark bezeichnen, aber ihre Zähigkeit und vor allen Dingen die Festigkeit ihres Griffes ist legendär. Ihre langen und grazilen, vierfingrigen Hände sind sehr geschickt und überaus kräftig. Ein weiteres auffallendes Merkmal der Forester sind ihre weit auseinanderstehenden, großen Augen, die ihnen eine hervorragende Nachtsicht verleihen. Erwähnenswert wäre vielleicht noch ihr auffallender Körperschmuck, der in zahlreichen Piercings und blaugrünen Tattoos besteht. Da ein Forester im Allgemeinen (auch im Winter) nur sehr wenig Kleidung trägt - selten mehr als Leggins, Schurze und offene Jacken sowie leichte lederne Halbschuhe - kann man diese Körperkunstwerke auch meistens gut bewundern. Eine weitere Besonderheit ihrer Anatomie, die spitzen Ohren, ist nicht angeboren, sondern sie werden ihnen während des Rituals of Choosing geschnitten. Diese Sitte und ihre Angewohnheit, echte Polygamie und sogar - oh Schreck! - gleichgeschlechtliche Bondings zuzulassen, haben ihnen bei den Landern den Ruf eingebracht, wirkliche, echte Barbaren zu sein.
Es ist schon vorgekommen, daß Nichtwaldbewohner in Unities aufgenommen worden sind, obwohl dies eine große Seltenheit ist. Noch seltener geschieht es, daß ein Forester den Wald verläßt - meistens nur dann, wenn er verbannt wurde. Sie halten sich zumeist in ihrem heimischen Wald, dem Forest of Lost Songs auf, werden aber auch in der freien Natur gesehen und nur selten in Städten. Noch nie aber hat jemand einen Forester in einem Haus aus Stein übernachten sehen. Selbst die Stellvertreter der Forester im großen Rat benutzen als Unterkunft einen eigens für sie angepflanzten großen Hain - den sie allerdings in Rekordzeit in einen Dschungel verwandelt haben. Anscheinend vermögen die Forester dank der Hilfe der Waldspirits lebende Bäume und Sträucher zu so etwas wie Heimstätten zu formen - und das innerhalb kürzester Zeit. Hierunter darf man allerdings nicht etwa so etwas wie zu Häusern mutierende Baumgeschwüre verstehen, sondern vielmehr einfach überraschend günstig gewachsene Baumgrüppchen, die durch wenige festgezurrte Planen und etwas Auspolsterung zu sehr gemütlichen Heimen werden. Merkwürdigerweise zieht es in solchen doch immer noch sehr luftigen Behausungen niemals, und man sagt, daß selbst das dünnste Blätterdach einem Forester im Regen so gut beschirmt, daß ihn kein Tropfen berührt.
Forester sind zumeist gegenüber Außenseitern sehr verschlossen und wortkarg, pflegen jedoch die Sitten der Gastfreundschaft, Freundschaft und Blutsbrüderschaft. Sie halten große Stücke auf ihr Wort und das begleichen von Schulden. Den besten Kontakt hat dieses verschlossene Volk merkwürdigerweise mit den farbenfrohen und lebenslustigen Farern. Fast ihren gesamten Handel wickeln die Forester mit den Farern ab, die am Greenwater ansässig sind. Ihre Haupthandelsartikel bilden dabei Felle, seltene Pflanzen und Hölzer, sowie Honeydew (ein hochprozentiger Honigschnaps), wofür sie Metallgegenstände (Angelhaken, Messer, etc.), Farben, Yo-Ho! und Edelsteine eintauschen.
Die Forester haben die Tarnung zur hohen Kunst erhoben und können sich im Wald fast unsichtbar machen. In fast jedem Gelände können sie sich bei Bedarf in lautlose, tödliche Schatten verwandeln, genauso wie ihre ständigen Begleiter, die Wölfe. Und ihre Vorliebe für Gift macht sie nicht gerade weniger gefährlich. Die einzigen tröstlichen Tatsache für den Eindringlinge sind: daß a) alle Fernwaffen von den Forestern als ein Zeichen der Schwäche angesehen werden und nicht benutzt werden, b) ein Forester nur dann angreift, wenn er Anzeichen von Schwäche beim Gegener ausmachen kann c) er sehr neugierig ist und d) nicht unbedingt allem und jedem feindlich gesinnt.

Gruppierungen

Die Forester leben in sogenannten Homesteads (Großfamilien mit bis zu hundert Mitgliedern), die sich zumeist rund um kleine Lichtungen im Wald befinden, zusammen. Der Kern einer solchen Homestead ist immer das sogenannte First-Bonding, alle anderen Mitglieder werden mit Offspring bezeichnet. Wird eine Homestead zu groß, als daß sie vom Wald ernährt werden könnte, so spaltet sie sich in drei Teile, die fortan getrennt ihres Weges gehen. Der Teil, der das First-Bonding enthält, bleibt am Ort, während die beiden anderen Teile in entgegengesetzte Richtungen losziehen um eine andere Homestead zu gründen. Forester ernähren sich von der Jagd und von den Früchten des Waldes. Ständiger Begleiter einer jeden Homestead ist ein Wolfsrudel, das mit ihr zusammenlebt. Es gibt im Forest of Lost Songs einige große Homesteads in denen mehr als hundert Forestern leben, die meisten haben jedoch nur eine Kopfzahl von ca. 20 bis 30.
Auch bei den Forestern gibt es Homestead übergreifende Gruppierungen, die sogenannten Unities. Die meisten Unities sind untereinander verfeindet und bekämpfen sich bis aufs Blut. Nach außen hin jedoch wahren alle Forester eine Front und würden auch ihren ärgsten Feinden helfen, wenn sie von außen bedroht werden. Schon einige Houses haben versucht, den Forestern ihr Gebiet streitig zu machen und Teile des Waldes für sich zu erschließen, mußten jedoch immer wieder der dann vereinten Macht der Unities und des Spirits des großen Waldes weichen. Selbst die Hiver haben sich schon ihr Äquivalent an blutigen Nasen bei den Forestern geholt. An den giftigen Dolchen der Forester, den Fängen der Wölfe und den ab und an sehr unfreundlichen Bäumen ist noch niemand vorbeigekommen. Wenn der Wald bedroht wird, beginnt das Moos damit, die unangenehme Eigenschaft anzunehmen, plötzlich klebrig und giftig zu sein, Lianen schlängeln sich nächtens würgend durch die Gegend, ansonsten harmlose Tiere werden tollwütig, Früchte entpuppen sich als Todesfallen und selbst die Bäume hält es nicht mehr auf ihrem Platz.

Wald-Spirits

Die Waldbewohner verehren den Spirit des Waldes in Form eines riesigen, uralten Eichen-Baumes, der irgendwo im Zentrum des Waldes inmitten einer Lichtung stehen soll. Der ranghöchste Veiled der Forester, der Protector, fungiert als Sprachrohr des Baumes und leitet die Forester in allen Dingen an, die den Wald als ganzes betreffen. Weitere herausragende Waldpersönlichkeiten sind der White Wolf, der legendäre intelligente Anführer aller Waldwölfe und Moss, der älteste der Walker. Hierbei ist zu erwähnen, daß alle Veiled der Forester entweder selbst Forester sind oder Called, von den Spirits des Waldes gerufene. (Es gibt den Wald-Spirit (Oak-Spirit) und die Spirits des Waldes (Eichhörnchen, Wildschein, etc.)). Während der Zeit der Rituals of Passing ruhen alle Kampfhandlungen im Wald und die Unities versammeln sich auf den zu diesem Zwecke seit Alters her vorgesehenen Lichtungen. Diese Waffenruhe erstreckt sich auch auf eine Wochen davor und danach.
Den Veiled obliegt, wie auch sonst überall in Greenland, die Gerichtsbarkeit. Die einzigen zur Anwendung kommenden Strafen sind jedoch die Verbannung aus der Unity, die Todesstrafe oder die Brandmarkung. Interessanterweise gilt bei den Forestern Diebstahl nicht als Verbrechen an und für sich, da kein Forester mehr besitzt, als er bei sich trägt und der Diebstahl dieses Wenigen entweder mit einem Mordversuch gleichzusetzen ist, oder als sexuelles Delikt bewertet werden kann.